Studenten: Lange schlafen, viel trinken, Partys feiern?
Über Nachwuchsakademiker kursieren viele Gerüchte. Die Berliner Straßenumfrage des Studentenwerks hat diese Klischees eingefangen. Neu sind sie nicht: Studenten neigen angeblich zum langen Ausschlafen, feiern viele Partys, tun wenig und seien Schmarotzer. So oder so ähnlich sehen die Vorurteile gegenüber den rund 2,8 Millionen Studenten in Deutschland aus.
Stimmt aber nicht, sagt DSW-Präsident Prof. Dr. Dieter Timmermann: „Gegen Vorurteile und Stereotypen helfen nur harte Fakten“. Studieren sei ein Fulltime-Job. 35 Stunden pro Woche werden für Lehrveranstaltungen, Prüfungsvorbereitungen und Seminararbeiten aufgewendet. Und dann kommen noch einmal mehr als sieben Stunden für Nebenjobs oben drauf.
Für langes Schlafen und exzessives Feiern bleibt dann weniger Zeit, als es in den Köpfen der Berliner Befragten fantasiert wird. Und sollten Studenten doch einmal zu ungewöhnlichen Zeiten beim scheinbaren Faulenzen erwischt werden, dann liegt das auch an ihrer Wochenstruktur, die sich von der eines klassischen Arbeitnehmers natürlich unterscheidet: Gejobbt wird auch mal nachts oder am Wochenende. Und einen echten Feierabend kennen Studenten gerade in Prüfungszeiten auch nicht. Zusätzlich lassen die straff organisierten Bachelor- und Masterstudiengänge weniger Freiräume.
Mehr Einsichten in das studentische Leben wird die Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks bringen. Mit den Ergebnissen ist im Frühjahr 2017 zu rechnen.